Eine Nachricht aus Istanbul – Spread the Word!

Ich bin überzeugt davon, dass wir die jungen Menschen, die das Wort erheben, unterstützen müssen. Sie haben Anliegen, die für uns selbstverständlich geworden sind. Es geht nicht darum, dass sich die eine oder andere Gruppe durchsetzt oder wer wirklich Recht hat. In einer vielfältigen Welt werden viele das Richtige tun. Es geht um die Chance, als Minderheit gehört zu werden. Es gibt keine Zahlen,wie viele Frauen in der Türkei, mit oder ohne Partner eine selbständige Entscheidung treffen wollen, wieviele Kinder sie haben möchten. Es gibt auch keine Übersicht, welche Menschen es sind, die sich Veränderung wünschen. Aber es gibt einige Menschen, die das kundtun wollen und sie sollten sich Gehör verschaffen dürfen.

Einer Stimme Gehör verschaffen, die den Eindruck hat, es in ihrem Land nicht mehr in ausreichendem Maß tun zu können. Die Regierung der Türkei bezeichnet sich selbst als demokratisch gewählte Regierung. Zum Regieren gehört jedoch mehr als die Wahl, man muss auch bereits ein, jene die nicht zustimmen und die anderer Meinung sind, zu hören. Eine Opposition anzuerkennen und die Wünsche von „Minderheiten“ zu hören. Sie müssen nicht immer erfüllt werden, können nicht immer entsprechend umgesetzt werden.

Ich ersuche alle Leserinnen und Leser, die meiner Meinung sind, den folgenden Absatz, mit oder ohne deutschsprachigem Kommentar im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu veröffentlichen.

„Just from the beginning, we want Recep Tayyip Erdoğan to understand that Turkey is a democratic country and we also have the right to decide on our way of life such as the number of children we will have (the number that Erdogan wants is between 3 to 5 children), women’s right to have a child or preference of having abortion, to drink alcohol, smoke or not, keeping historical and culturally important places as they are (not having a shopping mall or something else instead of these valuable areas and even forests)- these are just a few issues that come to my mind- but we are forced to accept the rules of Erdogan and he really gets angry to the ones who don’t obey the rules that he orders. He doesn’t accept us as this country’s citizens who don’t vote for him and insults the citizen’s of this country who are from different ethnic origins, religious beliefs, teams and even arrests the people such as doctors, lawyers, journalists, generals that he sees as a threat to his dictatorship and supports this protest. He prevents the media to show the reality and and wants the media to show the events happening all around the country from just his point of view and there are some people who still don’t know what’s happening because he wants to show everybody that we are just some unimportant people who don’t want him to govern this country or just some people who harm the cities, shops, people around us and attack the police. While the police is attacking people who are trying to defend their rights- he wants the media to broadcast penguins as nothing is happening all around here I think he’s really worried about us who are trying to keep united inspite of all the tear gas and brutal force of the police. I believe that because otherwise he wouldn’t humiliate himself in the eyes of international media as he hired this country’s police to pretend as protestors who are throwing molotov bomb to the police but sorry we aren’t that stupid Now their new tactic is pretending to solve the problem but he still doesn’t try to communicate with us. He calls some unrelated actors or actresses who even don’t know the purpose of this protest to get their ideas and the second way is threatening people to send them to prison if they don’t support him. Just a few hours ago, there was a call for public meeting for the ones who support him and at these meetings he goes on his lies and accusations towards the protestors or anybody who doesn’t obey his rules. He thinks that he is the law of this country, even has been trying to change the constitution for years for his own profits (but he prevents our demonstration proposing that it’s not legal to have demonstration). The laws are important if the issue is about his and his party’s profits but can be ignored when the case is the opposite. He has been using religion which is a very sensitive thing for people and acts like he is doing the right thing as what Islam orders us but our religion also orders ’not to discriminate, insult, humiliate people, not giving harm to any living thing, be equal to everybody and accept people as they are, not creating a group of ‚others‘ who don’t feel the same way ‚. These people, the protestors aren’t there just because of ‚a few trees‘ as they still think that this is the problem, these protestors just don’t want to be ruled by a dictator who thinks that what he says, wants is the only truth and ignoring the demands of people such as living freely in this beautiful country, the people who love this country more than him. Thanks for your interest, we really appreciate your support as Turkish citizens who love their country so much and PLEASE SPREAD THE WORD!“

Die Selbstverzwergung Europas

Warun braucht Europa, nein, die EU einen starken Mann bzw. eine starke Frau?
Die „Selbstverzwergung Europas“ lautet der Titel der Welt online Nachrichten, der das angebliche Erstaunen weltweit über die Nominierung unbekannter Politiker zum Ausdruck bringt. Ein gelungener Begriff für künstliche Vergrösserung eines Problems, das kein echtes ist, das Wort wurde in einem Artikel des Spiegel verwendet. Der sogenannte „starke Mann“, wer braucht ihn, die Medien, die Politik, der herbeigeschriebene Kontrahent?

Es war ziemlich vie Unsinn über zwei Personen zu lesen, in den vergangenen Tagen, über Catherine Ashton und Mr. Van Rompoy, zwei Politiker die beim Abendessen zum Präsident und zur Ausenministerin gekürt wurden. Es wäre wesentlich demokratischer über das Zustandekommen der Nominierung und der Entscheidung zu schreiben, als über die ausgewählten Personen. Wer und wie wird über derartige Positionen innerhalb der EU entschieden? Das ist die Gretchen, nein Selbstverzwergungsfrage.

Und wieder einmal spielen sie "Helden!"

Die Wahl zum Europäischen Parlament ist in Österreich ein Heimspiel. Politische Parteien, die vor der Kronenzeitung auf den Knien liegen, wagen es nicht, ihren Wählerinnen und Wählern zu sagen, dass das Europäische Parlament ein vom Volk zu wählendes Parlament mit allen Funktionen, Aufgaben und Fehlern ist. Sie gestalten den Wahlkampf als ob es um die österreichischen Arbeitsplätze, die nationalen Wehwehchen und politischen Hickhacks ginge.

Ein echtes Armutszeugnis, da ist HC Strache mit seiner FPÖ nur das Fundament des Eisbergs, die Spitze ist das gesamte nationale politische Denken.

strache 1

Wenn ich diesen Slogan auf die Nationalratswahl und Kärnten umlege, wäre manch Kärntner Partei eine Verräterpartei an der Nation Österreich.

Sie haben noch nicht verstanden, dass der Europäische Rat, entsprechend dem Bundesrat, nur mit wesentlich mehr Macht ausgestattet, die nationale Karte spielt. Die Europäischen Parlamentarier sind Europäer und vertreten auch die Europäer mit einer gewissen Vorliebe für den heimatlichen Wahlkreis Österreich. Ähnlich den Kärntner Nationalratsabgeordneten, die auch Österreich vertreten und insbesondere ihren angestammten Wahlbezirk.

Einem Österreicher oder einer Österreicherin zu erklären, dass europäisch und österreichisch nicht zwangslogisch Widerspruch bedeutet, ist angesichts lokaler und regionaler bzw. monopolisierender Presse nicht ganz einfach. Ich habe auch keine Probleme mich Salzburgerin und Österreicherin zu nennen, meine ich. Oder sollte ich mich gar von manchen Wahlaktionen derartig distanzieren zu müssen, wie zB ein abartiges Comics oder der Wahlslogan: Abendland in Christenhand. Mit der Hand haben es die Rechten – war es das BZÖ das das Land in Heimathand sehen wollte, sind für die FPÖ nur Christenhände gute Hände. Was wohl all die aus der Kirche ausgetretenen Parteimitglieder dazu sagen würden, wenn sie,vorbehaltlich eines Wahlzuwachses mit der Enteignung rechnen müssten?

Popularität und Populismus liegen nah nebeneinander. Manche wirken populär und sind nur populistisch, laut und bemerkbar. Da ändert auch ein Wahlergebnis von 70% der Jungwählerstimmen für alternative Kanditaten nichts. Denn alternativ und anders ist er allzumal unser FPÖ Mann, eben nicht ganz österreichisch, oder?

Da hätte ich doch HP Martin fast vergessen, der alleine gegen die Mächtigen kämpft. Wie gut, dass es Helden nicht nur in Filmen gibt.

Was hat die NATO mit dem Ehegesetz in Afghanistan zu tun?

Seit mehreren Stunden hört man Nachrichten zum Fest des 60. Geburtstages des Nordatlantikpakts. Der Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen soll gekürt werden und ein Telefongespräch des italienischen Ministerpräsidenten im unpassenden Moment zum Weltakt hochstilisiert. Der öffentliche „Kuhhandel“ über den noch zu vergebenden Posten des Vizegeneralsekretärs und einiger, weiterer lukrativer Jobs zugunsten der widerspenstigen türkischen Regierung geht im Rauch der brennenden Häuser Strassburgs auf. Die „Autonomen“ haben es gemacht und glücklicherweise wurden die Gewaltbefürworter diesseits der Brücke mit den Friedensdemonstrant/innen jenseits der Brücke nicht zusammen geführt.

Ein System wird zum lebenden Wesen ernannt, die Gründungsakte einer militärischen Union zum Geburtsereignis umfunktioniert. Und da sich die NATO derzeit mit einem wesentlichen Problem, der angefangenen Militäraktion in Afghanistan beschäftigen muss, kommen gerade aus jenem Land die neuesten Nachrichten. Eine Schlacht der Bilder und nicht zuletzt ein Krieg der Informationen.

Das neue Ehegesetz Afghanistans wird verkündet, dass angeblich nur für die schiitische Minderheit in Kraft gesetzt wurde. Man nennt es bereits „Vergewaltigungsgesetz“.

Präsident Hamid Karzai, ein vom Westen gestützter und der NATO gesicherter afghanischer Würdenträger wird zitiert: „Es seien Übersetzungsfehler, die Frauen würden nicht darum bitten müssen, ob sie ausgehen dürfen. Karzai erklärte laut Artikel der Zeit, Artikel 130 das neue Gesetze klar sage , dass Frauen mit berechtigten Gründen sehr wohl das Haus verlassen dürfen. Über den Abschnitt, der auch verbreitet wird, dass Männer in der Ehe alle vier Tage Anspruch auf Geschlechtsverkehr hätten, wird nicht gesprochen.

Na, was jetzt? Wer erklärt uns nun den Text, wo bleibt die exakte Übersetzung?

Es kann doch weltweit nicht so schwierig sein, eine korrekte, wenn vielleicht auch nicht so gefällige Form in englischer, deutscher oder was auch immer Sprache zu erhalten.

Nichts. Kein neuer Text. Das könne bedeuten, dass es eben so ist wie es ist oder ganz anders.

Es macht mich nachdenklich, wenn Europäer Geld in, von Männer regierte Länder investieren, deren Frauen die Welt durch blaue Gitter betrachten (müssen). Lieber wäre mir ein Investment in Bildung und Kultur, in exakte Übersetzungen, in Projekte von und mit Frauen. Und doch ist es blauäugig, beinahe blaugittrig gesehen, zu meinen, dies würde eine männlich geprägte, patriarchalisch überdimensionierte Struktur verändern.

Betrachtet man den NATO Gipfel, entsteht der Eindruck, dass dies ein männlich dominiertes Bündnis darstellt. Ist das Fehlen von mindestens 40% Männern im Damenprogramm nun gleichzusetzen mit einer rechtlich sanktionierten Situation in der Frauen sich befinden könnten, wenn sie um Ausgang bitten müssten? Sicher nicht und doch haben beide Bilder ähnliche Wurzeln. Nämlich jener Grundlage, die das Machtverhältnis der Geschlechter über Jahrtausende darstellt. Eine Beziehung, dessen Existenz von Religionen genährt wird. Mit unterschiedlichen Ausprägungen in geographischen Regionen, die durch mangelnde demokratische Prinzipien verstärkt werden. Und zeitlich verschoben, je nach Entwicklungspotential, das Frauen stärkt und Frauen sich selbst zutrauen (können).

Eine Klärung der Information zu einem derartigen Gesetz müsste von demokratisch gesinnten Medien sofort überprüft werden können. Wir werden hingegen mit sich ständig wiederholenden Nachrichten zugeschüttet, bis wir das Interesse an den Frauen Afghanistans und der NATO verlieren, sofern es jemals vorhanden war.

Heimatliebe…

„Heimatliebe, statt Gauner und Diebe“ meint das BZÖ und verkündet dies auf Plakatständern.
„Heimatland in Heimathand“ und „Heimatland braucht Mittelstand.“

„Viel Heimat für wenig Land!“ oder „Spruch mit braunem Geruch“ fällt mir dabei ein.
Eine interessante Kombination ist die der Liebe und des Betrugs. Nirgends wird soviel gelogen wie in der Liebe. Und da wären die Heimatliebenden eine Ausnahme, mitnichten. Gegaunert wird auch dort, wo die Heimat geliebt wird.

Und ob der Mittelstand von Heimathand gelenkt wird, ist in Zeiten der globalen Wirtschaft, des grenzenlosen Warenverkehrs, der GesmbHs und KGs, der italienischen Restaurants und der türkischen Schneiderei weder überprüfbar noch wirklich zielführend. Ob der Mittelstand in den nächsten Jahren die Krisen überleben und produzieren bzw. handeln kann, ist die weitaus interessantere Frage.

Wenn ich mir eine Wohnung miete oder kaufe, kann ich davon ausgehen, einen bestimmten Preis zu zahlen, entsprechende Leistungen dafür zu erhalten oder betrogen zu werden. Ob das Grundstück auf dem sich das Haus befindet, von Heimathand besessen wird, überlegen sich, glaube ich, wenige. Wohl eher die Lage, die Grösse und den Preis.

Diese Heimathand, was ist das, wem gehört diese Hand?

Wichtig wäre, dass Eigentum im Grundbuch verankert ist und Mieten einen guten Mietvertrag zur Grundlage haben. Der Handschlag, ja, der zählt auch noch, egal ob Heimathand oder nicht, hauptsache verlässlich.

Auf diese Weise kann eine Partei wohl nur jene Gruppen der Bevölkerung ansprechen, die sich ständig betrogen und begaunert fühlen und die dafür einen Sündenbock suchen.

In Kärnten, interessanterweise sehen die Wahlplakate des BZÖ anders aus. Hier nehmen drei braungekleidete Männer Haltung an, „Mannaleit, dös is a Freid“. Männer, die Treue versprechen, zum Vater des Lands, respektive Vaterland.

Vater`s Land in Vater`s Söhne Hand.

Wahl Kärnten

Europa in sieben Tagen…

„Europa in sieben Tagen, moralische Vermessungen, lautet der Buchtitel von Clemens Sedmak.

Es beschreibt anhand einer seltsamen Konstruktion das moralische Fundament Europas. Wenn Europa seinen Geburtstag feiern würde, welche Ereignisse würden als Gäste erscheinen um das moralische Gewissen Europas zu repräsentieren? Wer würde am Festessen teilnehmen?

15. Februar 2003 würde den Frieden an die Tafel holen.
An diesem Tag fanden in Barcelona, Berlin, London, Madrid, Paris und Rom Demonstrationen gegen den Loyalitätskundgebungen für den US amerikanischen Krieg im Irak statt.

29. April 2003 bittet die Menschenrechte zur Feier.
Der Europäische Gerichtshof entscheidet den Fall Diane Pretty. Recht auf Leben bedeutet auch Recht auf menschenwürdiges Sterben.

3. Mai 1998, jede Moral braucht eine wirtschaftliche Grundlage.
Die Verantwortungsträger der EU Mitgliedstaaten beschlossen im Europäischen Staat, dass 11 Mitgliedstaaten die erforderlichen Bedingungen für die Einführung der einheitlichen europäischen Währung EURO erfüllen.

11. Mai 1960 erinnert an die Würde des Wissens.
Dies war der Tag, an dem Adolf Eichmann gefasst wurde.
Es war die Überwindung der Gräben, die die jüngste Geschichte Europas durchziehen. Diese Gräben können nicht einfach zugeschüttet werden.
Was bedeutet, Schweigen, Nichtstun und Unterlassen für die moralische Ressource Europas?
Hier stellt sich immer wieder die Frage nach Erinnern und Verzeihen, nicht vergessen.
Die Zukunft Europas hängt von der Kraft ab, die diese Wunde des Wissens, ob der Grausamkeiten, die die Geschichte Europas geprägt und die Identität der Europäer/innen geformt hat, entfalten kann.

12. September 2006 lädt als Gast die Vernunft im Religiösen.
Die Rede Papst Benedikts in der Aula Magner der Universität in Regensburg.
Europas Identität hängt maßgeblich mit dem Verhalten von Vernunft und Glaube zusammen. Das Ringen von Kopftuch und Kruzifix im öffentlichen Raum darf nicht auf der Basis kühler Vernunftüberlegungen geführt werden, auch nicht alleine von denjenigen die einer „Humboldtwelt der Bildung“ angehören, auch nicht von Eliten, die einen Binnendiskurs führen, abhängen.

27. September 2005 an der Tafel nehmen die armen Verwandten Platz.
„Die Boote auf hoher See“. Menschen versuchen verzweifelt, auf der Suche nach einer neuen Existenz nach Europa zu kommen. Der 27. September steht für diesen Stachel im Wohlstandsbauch Europas. Das Jahr 2005 war geprägt von Gedenkfeiern, die eine einzigartige Friedensgeschichte im Nachkriegseuropa zelebrierten. Wie gehören diese beiden Bilder zusammen?

24. Dezember als Gast der Verheißung der Moderne
Dieser Tag drückt den Willen zur Behaglichkeit aus. Die Suche nach Komfort, Versprechungen der Moderne, die für das europäische Projekt prägend geworden sind, das von der Sehnsucht nach Frieden, Sicherheit, Wohlstand, Fortschritt und Stabilität in Bewegung gesetzt wurde.

Ein interessantes Buch, dass Europa in einem neuen Licht erscheinen lässt.
aus Verlag Anton Pustet, Europa in sieben Tagen, Moralische Vermessungen.

"Der Amerikanische Präsident!"

Der Hype um „Den Amerikanischen Präsidenten“ und die Überbewertung seiner Rolle wird langsam unangenehm. Diese Rolle in der Weltpolitik wird nun mit dem Namen Barack Obama und einer Person, die alle Kriterien eines „modernen, medialen Führers“ erfüllt, glorifiziert.

Das Thema und die Rolle wird hochgespielt.

Der „Amerikanische Präsident“, Barack Obama, ein hochgespieltes Thema. Ein Mensch wird zum Erlöser hochgestylt und viele andere Personen, die nicht jung, nicht schön und nicht so intelligent sind, in wenigen Sätzen abgewertet. Sein Team beherrschte eine Wahlkampfmaschinerie, wie kein anderes Team zuvor. Die aktuellen Probleme und die Angst vor der Weltwirtschaftskrise taten ein Übriges zum Frust über vorangegangene Aktivitäten des Kongress und Senats der Vereinigten Staaten. Es ist mir echt ein Rätsel, wie man einem demokratischen Land die Rolle eines einzigen Menschen derartig überbewerten kann. Das Volk regiert doch nicht nur durch die Wahl des Präsidenten, oder doch?
Da gibt es noch die entscheidenden Kammern des Parlaments, die Bundesstaaten und die Finanzen. Wie sollte ein Mensch all dies mit einem Handstreich ändern? Vor diesem Handstreich muss ich nicht warnen, er kann glücklicherweise aufgrund von Gesetzen nicht passieren.

Die Telefonate mit anderen Präsidenten verstärken das Bild des Siegers.

Warum telefoniert ein noch nicht amtierender Präsident mit seinen Kollegen, wohl nicht, um sich Tipps für das schwierige Amt zu holen. Warum telefoniert ein zukünftiger Präsident nicht mit dem gewählten Parlamentspräsident der Europäischen Union oder mit dem Kommissionspräsident der Union?
Wofür holt sich Barack Obama Zustimmung bei den „drei Grossmächten“ Europas? Und warum jubeln die Medien der Kleinmächte Europas über einen derartig provokanten Vorgang?

Der „Erlöser Mythos“ hat Hochsaison.

In den vergangenen Jahren konnte man immer stärker die Suche nach geistigen und spirituellen Werten in einer völlig ökonomisierten Umgebung feststellen. Da fällt es auch klugen Menschen schwer, die Grenze zwischen dem Sinn der Politik und dem Sinn des Lebens zu verwechseln.
Eine Aussage hat mich echt erschüttert. Es war der Vergleich des Aussehens und der Jugend von Barack Obama mit Angela Merkel. Warum muss eine regierende Bundeskanzlerin schön und jung sein, intelligent ist sie allemal. Es gab eine Zeit, die nicht allzu lange vorüber ist, da waren bestimmte Merkmale für Abwertungen gut genug. Sollten sich Menschen in ihrem kindlichen Wunsch nach dem „Heilsbringer und Führer“ wieder zu solchen Regelements hinreißen lassen? Oder ist es nur die Euphorie des Wunsches, geführt zu werden. Am liebsten von schön, intelligent und jung!

Politisch brisant war die Demonstration…

… der Kurden heute in der Landeshauptstadt. Mit diesen Worten leitet der Sprecher des ORF den Bericht über die Demonstration der Kurden in Salzburg ein. Sie, die Demonstrierenden, sind fast ausnahmslos Männer und sie gehen für die Freilassung Öcalans auf die Strasse.

Die Salzburger Nachrichten schreibt in der Samstagausgabe:

„SALZBURG STADT (SNresch)
Mit 300 Demonstranten rechnet die Polizei am Samstagabend, wenn Salzburgs Kurden für die Freiheit des in der Türkei inhaftierten Abdullah Öcalans demonstrieren.
Eine Veranstaltung, die in den Vorjahren recht friedlich über die Bühne ging. Heuer ist die Lage freilich angespannter“, wie der Salzburger Verfassungsschützer Burghard Vouk sagt. Wie berichtet hatten Unbekannte einen Brandanschlag auf das türkische Konsulat in der Salzburger Strubergasse verübt – das Innenministerium glaubt an Täter aus dem Kreis der kurdischen Arbeiterbewegung PKK. Andere Übergriffe in Österreich und Europa zeugten von zunehmenden Spannungen in der Türkei, sagt die Polizei.“

Die Situation in der Türkei aus der Ferne zu beurteilen, ist ohne grundlegendem Wissen und Kenntnis der Lage nicht möglich. Vielmehr kann ich über die gesellschaftspolitische Befindlichkeit mancher Österreicher/innen schreiben, die mir ernsthaft zu denken gibt.

„Was soll das, die sollen arbeiten, auf unsere Kosten demonstrieren. Die meisten haben eh fünf Kinder, kriegen einen Haufen Kinderbeihilfe. Ich habe eine 6 Tage Woche, hätte gar keine Zeit zum Demonstrieren! Ein Haufen Geld für den Polizeischutz“

Diese Aussagen zeigen den Unmut von Wohlstandsbürgern, die sich in einem Land der Meinungsfreiheit nur auf diese Weise Ausdruck verschaffen können. Der Nachsatz, welcher mit deutlichem Hass und Wut getränkt ist, „man sollte sie umbringen, der Hitler hätte sofort Schluss damit gemacht!“, verschafft mir Übelkeit. Wo ist die Gesinnung geblieben, die uns ermöglicht, die wenigen Grundlagen der Demokratie zu achten? Das Recht auf Meinungsfreiheit, das Recht auf Demonstrationsfreiheit und das Recht des Staates, dies mittels ausreichendem Schutz der Polizei zu gewährleisten. Ich hatte den Eindruck, dass die Demonstranten vor den Übergriffen türkischer Mitbürger abgesichert werden müssen, aber auch einige Österreicher gerne Hand anlegen würden, wenn sie könnten, wie sie wollten. Die Polarisierung und diese Aggression wurde von polemisierenden Politikern wie Haider und Strache gezielt geschürt.

Demonstration der Kurden in SalzburgDemonstration der Kurden in Salzburg1Demonstration der Kurden in Salzburg2Demonstration der Kurden in Salzburg3Demonstration der Kurden in Salzburg4Demonstration der Kurden in Salzburg5

Padutsch führt Zitatenliste,

Padutsch führt Zitatenliste. So lautet die Überschrift eines Berichts auf Seite 2 unter Lokales und der Autor der Zitate soll kein Geringerer sein als Dietrich Mateschitz, vielen bekannt und jenen, die den Namen nicht verbinden können, kennen wahrscheinlich die Marke „Red Bull“.

„Ich gebe zu, das hat mir gestunken – und deshalb schicke ich Ihnen jetzt eine Liste mit allen Zitaten, die ich von Dietrich Mateschitz habe“,

… raunte Bürgerlisten-Stadtrat Johann Padutsch nach der Lektüre des Stadtblatts aus der Vorwoche ins Telefon. Widerstand zwecklos.

Dies war der erste Satz, aus dem Stadtblatt Nummer 43 vom 22. Oktober 2008, der mich stutzig machte. Seit wann wehrt sich die Redaktion oder Journalisten der Presse gegen ihr zugetragene Informationen? Das klingt als ob, der oder die Angerufene gesagt hätte,

„bitte nicht weitersprechen, ich will diese Zitatensammlung nicht“.

Ich denke weiter und lese einige Zeilen später:

„Auch wenn es zweifellos unterhaltsam wäre, an dieser Stelle sämtliche in der Redaktion eingetroffenen Mateschitz-Zitate vor den Lesern auszubreiten (unter anderem ist darin die Rede von Mateschitz`Vorliebe, in den schlechtesten Fussballklub zu investieren).“

Ein zweites Mal kommt der Blitzgedanke, warum ein Printmedium, zugegeben ein sehr lokales Blättchen, diese Zitate nicht, und dann doch, aber nur einen, der nicht schaden kann und neugierig macht, veröffentlicht?

Global vor lokal, denke ich, wäre eine Möglichkeit. Oder die Qualität der Zitate stimmt nicht? Dieser Artikel stellt auf jeden Fall eine Ausnahme, hinsichtlich der ansonsten recht freizügigen Nutzung von Informationen der Presse dar.